Studie
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Risiken in Chinas Finanzsystem

Warum Verschuldung und Schattenbanken Chinas Wirtschaftswachstum gefährden

Eine wachsende Verschuldung von Lokalregierungen und Unternehmen, eine bevorstehende Korrektur am Immobilienmarkt sowie ein wachsender Schattenbanksektor gefährden Chinas Wirtschaftswachstum. Die zunehmende Verschuldung resultiert aus einer Krise des Wachstumsmodells: Mit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise ist das Exportwachstum eingebrochen. Daher haben Investitionen trotz vielfacher Bekenntnisse der Regierung, einen innovations- und effizienzgetriebenen Wachstumskurs anzustreben und dem Konsum eine größere Rolle einzuräumen, zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Der Bedarf an Fremdfinanzierung ist somit gestiegen. 

Eine Krise im Schattenbanksektor könnte durch eine drastische Korrektur am Immobilienmarkt ausgelöst werden. Da Schattenbanken und formelle Banken eng miteinander verflochten sind, könnte eine solche Krise auf die formellen Banken übergreifen und eine umfassende Rettungsaktion erforderlich machen.

Sandra Heep argumentiert in diesem MERICS China Monitor: Beijing wäre im Ernstfall vermutlich in der Lage, einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Dafür sprächen sowohl die niedrige Verschuldung der Zentralregierung als auch Chinas Kapitalverkehrskontrollen, die einen Kapitalabfluss verhindern würden. Dennoch hätte eine Krise im Schattenbanksektor gravierende Auswirkungen auf die Realwirtschaft, denn sie würde zu einem Einbruch in der Kreditvergabe und damit zu einem deutlichen Rückgang des Wachstums führen.

Autor(en)
Sandra Heep
Sandra Heep
Ehemalige Leiterin des Programms Wirtschaft und Finanzsystem
Autor(en)
Sandra Heep
Sandra Heep
Ehemalige Leiterin des Programms Wirtschaft und Finanzsystem