Wächter der neuen Seidenstraße
Chinas private Sicherheitsfirmen werden weltweit aktiv
Im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative („Belt and Road Initiative“) investiert China seit Jahren massiv im Ausland, baut Häfen, Kraftwerke und Infrastruktur weltweit. Auch chinesische Sicherheitsfirmen werden von der Regierung in Beijing darin bestärkt, international tätig zu werden. Ihre Aufgabe: Chinesische Investitionen und die wachsende Zahl im Ausland lebender und arbeitender Chinesen zu schützen. Denn diese sind zunehmend Bedrohungen ausgesetzt, etwa durch grenzübergreifenden Terrorismus, Unruhen oder antichinesische Ressentiments in den Gastländern. Von den 5000 in China registrierten privaten Sicherheitsfirmen bieten derzeit 20 ihre Dienste auch im Ausland an. Sie beschäftigen etwa 3200 Mitarbeiter in Ländern wie Irak, Sudan oder Pakistan.
Dieser MERICS China Monitor (in englischer Sprache) analysiert die bislang nur wenig beachteten Aktivitäten dieser Firmen. Verglichen mit anderen Ländern wie den USA oder Russland haben die chinesischen Sicherheitsfirmen zwar noch einen geringen Marktanteil. Dennoch ist ihre zunehmende Präsenz im Ausland auch für Europa problematisch, denn ihre Aktivitäten sind kaum durch Gesetze und Auflagen geregelt. Die Angestellten der chinesischen Firmen sind zudem häufig nicht ausreichend ausgebildet für die Bewältigung von ernsten Krisensituationen oder gewalttätigen Auseinandersetzungen. In den betreffenden Ländern könnten bestehende Konflikte verschärft werden. Eine gründlichere Regulierung der internationalen Aktivitäten chinesischer Sicherheitsfirmen ist deshalb dringend nötig.
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