
Chinapolitisches Werkstattgespräch mit Johnny Erling
MERICS gGmbH (Mercator Institute for China Studies)
Alte Jakobstrasse 85-86
10179 Berlin
Deutschland
Während sich die weltweite Aufmerksamkeit derzeit besonders auf Washington richtet, finden auch in China außen- und innenpolitische Entwicklungen statt, die globale Auswirkungen haben. Auf Trumps Zollkrieg reagiert Peking nicht nur handelspolitisch, sondern mit einer diplomatischen Offensive in seiner Nachbarschaft. China will Verbündete in seiner geopolitischen Einfluss-Sphäre gewinnen und seine bisherigen Expansionsprojekte von der Seidenstrasse bis zu den BRICS-Staaten konsolidieren. Diese Woche reist Staats- und Parteichef Xi Jinping erneut nach Russland; zuletzt war er in Vietnam, Kambodscha und Malaysia; in Peking empfing er kürzlich die Präsidenten von Aserbaidschan und Kongo. Bei allen Treffen lässt Xi die strategischen Abkommen nochmal erweitern und sich Unterstützung für Chinas Kerninteressen zusichern.
Innerparteilich sind die Pekinger Machtstrukturen derweil weiterhin schwer durchschaubar. Nachdem das sogenannte „Dritte Plenum“ des Zentralkomitees (zu Fragen der Wirtschaftsreformen) vergangenen Juli erst nach monatelanger Verzögerung stattfand, ist nun auch das „Vierte Plenum“ (zu Personalfragen) längst überfällig. In der Armeeführung herrscht weiter Unruhe. Dutzende Militärführer wurden im vergangenen Jahr abgesetzt, zuletzt zwei Generäle aus der zentralen Militärkommission, die Xi beide zuvor selbst befördert hatte.
Johnny Erling ist Senior Associate Fellow am MERICS und analysiert die Politik der Kommunistischen Partei Chinas. Erling arbeitete drei Jahrzehnte als China-Korrespondent, unter anderem für die WELT und ist Autor zahlreicher Bücher.
Das Werkstattgespräch findet auf Deutsch statt. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Der Austausch findet in einem vertraulichen Rahmen statt.