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MERICS erforscht mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Chinas Technologie-Entwicklung

Berlin, 26. September 2024. Am Mercator Institute for China Studies (MERICS) ist ein neues Projekt an den Start gegangen: Das neue China Tech Observatory (CTO) untersucht in einer Langzeitbeobachtung Fortschritte und Entwicklungsstand der Volksrepublik in ausgewählten kritischen Technologien, darunter Künstliche Intelligenz, Halbleiter, Bio- und Quantentechnologie. Die Beobachtungen der MERICS-Forscher stehen allen Interessierten auf der Projekt-Website zur Verfügung.

Das China Tech Observatory wurde am 26. September auf der MERICS-Website aus der Taufe gehoben. Das mit ca. 460.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt ist auf drei Jahre angesetzt. Ziel des Projekts ist es, Chinas rasante Fortschritte auf dem Weg zur einflussreichen Wissenschafts- und Technologienation zu begleiten und analysieren. Die Volksrepublik investiert viele Ressourcen, um technologisches Knowhow auszubauen und Vorreiterin in Zukunftstechnologien zu werden. Sechs Schwerpunktthemen nimmt das Projekt in den Blick: Künstliche Intelligenz (KI), Halbleiter, grüne Technologien, Internet- und Kommunikationstechnologien, Biotechnologie und Quantentechnologie.

„China wird in Wissenschaft und Forschung immer mehr zum Wettbewerber und systemischen Rivalen. Wir dürfen im Umgang mit dem Land nicht naiv sein,“ sagt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „In Deutschland hat Wissenschaftsfreiheit Verfassungsrang. Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen wissen um ihre Verantwortung. Mit dem China Tech Observatory von MERICS geben wir der Wissenschaft ein wichtiges Instrument an die Hand, um Chinas Fortschritte in zentralen Schlüsseltechnologien besser zu verstehen. Das China Tech Observatory ermöglicht es uns, die Risiken von China-Kooperationen in denjenigen Feldern besser einschätzen zu können, in denen wir deutsche und europäische Interessen ganz besonders schützen müssen." 

„Das China Tech Observatory bietet eine Plattform, um Erkenntnisse und ein besseres Verständnis zum Stand von Chinas technologischer Entwicklung zu vermitteln. Es bietet auf diese Weise in- und ausländischen Entscheidungsträgern eine Informationsgrundlage für die Ausrichtung ihrer Forschungs- und Investitionsvorhaben“, erklärt MERICS-Direktor Mikko Huotari. „Wir sind stolz, dass wir für dieses wichtige Projekt die Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gewinnen konnten.“

Das neue Projekt erforscht die Entwicklung kritischer Technologien in China und ihre Auswirkungen auf Deutschland und Europa. Die nächsten Jahre werden entscheidend, um Deutschland und Europa auch im technologischen Wettbewerb mit China als Innovationsstandorte attraktiv zu halten. MERICS will mit dem China Tech Observatory eine unverzichtbare Grundlage für Entscheidungen schaffen, in welchen Innovationsbereichen Kooperation mit China noch sinnvoll sein kann und wo gute europäische Antworten auf den technologischen Wettbewerb mit China nötig sind.

Die Analysen des China Tech Observatory werden auf einer regelmäßig aktualisierten (englischsprachigen) Plattform auf der MERICS-Website mit Grafiken, Kurzanalysen und weiterführenden Inhalten zu den Schwerpunktthemen zu sehen sein. Ein regelmäßiger Newsletter wird über aktuelle Entwicklungen informieren, die erste Ausgabe wird noch heute erscheinen.  

Da es für Forschende in den vergangenen Jahren schwieriger geworden ist, Zugänge zu Informationen aus China zu erhalten, ist auch Netzwerken ein wichtiger Bestandteil des China Tech Observatory. Interdisziplinäre Workshops werden Forschende aus natur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammenbringen, und eine jährliche Datenkonferenz wird Forscher:innen der datengestützten Analyse zu China versammeln.

Ein interdisziplinäres, fünf-köpfiges Projektteam wird am MERICS das China Tech Observatory in den kommenden Jahren mit Leben füllen:

  • Projektleiterin Antonia Hmaidi, Senior Analyst, erforscht für das CTO Chinas Streben nach technischer Eigenständigkeit insbesondere bei Halbleitern, Quantentechnologien und Internet-Infrastruktur.
  • Dr. Jeroen Groenewegen-Lau, Programmleiter im MERICS-Team für Wissenschaft, Technologie und Innovation, fokussiert auf die Themen Biotechnologie und Quantentechnologie.
  • Informatikerin Wendy Chang beleuchtet Chinas Fähigkeiten bei Künstlicher Intelligenz, Halbleiter und grüne Technologien. 
  • Rebecca Arcesati, Lead Analyst beschäftigt sich mit der Regulierung Künstlicher Intelligenz sowie Internet- und Kommunikationstechnologien. 
  • Alexander Brown, Senior Analyst, setzt seine vertiefte Kenntnis von Chinas Industriepolitik ein, um Chinas Fortschritt in Biotechnologie und grünen Technologien zu analysieren.
  • François Chimits, Senior Economist, unterstützt das Projektteam bei der Datenanalyse.

Das MERICS China Tech Observatory finden Sie hier.

Sie möchten mehr erfahren über das China Tech Observatory? Bitte kontaktieren Sie die MERICS-Kommunikationsabteilung unter: [email protected]. Gerne vermitteln wir Interviews mit den am Projekt beteiligten Forschenden. 


Das MERICS China Tech Observatory wird unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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